Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

JLID - Tierschutz

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Tierschutz

Tierschutz ist nach der Anschauung des Judentums die dem Wesen und der Eigentümlichkeit der Tiere angemessene Behandlung, welche sie als mit Empfinden begabte, mit ihren Kräften und ihrem Leben dem Menschen unterworfene Geschöpfe zu beanspruchen berechtigt sind. Abraham Loewenthal

Mein Name ist Dow, ich bin ein Mensch, ich bin ein Tier und doch definiere ich mich nicht als Tier. Wie Sie eventuell wissen, studiere ich Biologie. Mein Schwerpunkt liegt in der Verhaltensforschung und Neurophysiologie. Damit versuche ich in meinem Studium zu verstehen, welche neurologischen Grundlagen unserem Verhalten zu Grunde liegen. Ich versuche sozusagen selbst zu verstehen, was der Erste von mir oben genannte Satz war. Derzeit arbeite ich in einem Versuchstierlabor – und ja – es ist eine Frage des Betrachters, ob dies gut oder schlecht oder unkommentiert zu lassen ist. Als jemand, der jeden Tag sieht und liest, wie viel Wissen wir über den Menschen finden, allein durch die Betrachtung und Arbeit mit Tieren, bin ich zutiefst davon überzeugt, dass diese Arbeit nicht sinnlos und nicht zu ersetzen ist. Denn so wie Gott - oder wie Sie es nennen mögen - den Menschen in seiner Komplexität erschaffen hat, so ist auch jedes andere Wesen ein Stück dieser Arbeit und am Ende ein Stück des Puzzles dieses Universums.

Der ausgesuchte Text spricht in vielerlei Hinsicht genau das aus, was ich fühle, auch wenn ich zugegebenermaßen nicht unbedingt in jedem Punkt zustimme. Da ich mich in endlose Redereien verfangen kann, warum Tierversuche und Tierschutz miteinander kompatibel sind, oder warum wir mit den Tieren zusammenleben und erst dadurch uns selbst finden können, oder wie wichtig ich den richtigen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen finde, habe ich mich entschieden, kurz in den Gedanken zu stöbern, welche mir jeden Tag bei der Arbeit im Labor durch das Gehirn jagen, denn das ist das, was ich am ehrlichsten und einfachsten in Worte fassen kann. Ein Wunder ist dieses, was wir Verhalten nennen. Eine Liebe, die in diesem Detail steckt. Eine endlose, nicht zu erwidernde Dankbarkeit denjenigen, denen ich es verdanke, zu Verstehen. Den Mäusen, den Vögeln, den Affen und Hunden, ja gar der Fliege und meinen Freunden. Es schmerzt mich, wenn ihr leidet. Es ist keine Freude, euch nicht ersetzen zu können, denn doch ist die Seele in unserem Blute. Ich bitte euch um Vergebung, wenn es doch sein sollte, dass ihr mich nicht mögt. Ich danke euch für eure Teilnahme.

Das was wir hier finden, in dieser 2 Kubikzentimeter großen Grau-Rosa Masse, kann die Lösung für das Leid des Alters sein. Ich weiß nicht, ob ich das machen kann. Erlaubt mir bitte euch alle Freiheiten zu geben, die Freiheit des Hungers, des Durstes, des Schmerzes und des Missachtens, die Freiheiten zu Fühlen und es zu akzeptieren. Wenn ihr nicht wollt und nicht könnt, so macht es nicht und wir hören auf. Und man sieht, ihr macht es nicht, drum beenden wir es. Ich bin ein Tier und ein Mensch, ich unterwerfe mich mir selbst zum Verständnis dessen, was ich wohl nie zu verstehen wissen werde. Mich selbst. Kurz gesagt, mit Tieren beisammen zu sein und sie zu verstehen, hilft uns, uns zu verstehen und zu helfen. Und so wie es steht in der Tora, werde ich nicht nicht helfen, denn dies ist als würde ich im Blute meines Nächsten stehen.

Shabbat Shalom

Dow Glikman (Student der Biologie in Berlin)

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Über diesen Podcast

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands stammt aus dem Jahr 321 n.Chr. – deswegen wird in diesem Jahr das Jubiläum begangen.

Jeden Freitag nehmen uns junge Jüdinnen und Juden dazu in diesem Podcast mit in die Welt des Judentums. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, dem Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, teilen mit uns ihre Gedanken zum Schabbat und zum jüdischen Leben in Deutschland.

Auf der ganzen Welt ist für Jüdinnen und Juden der Schabbat der Ruhetag. Er beginnt am Freitag mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. An diesem Tag kommen Familie und Freundinnen und Freunde zusammen, der Tag ist ganz der Ruhe gewidmet.

„Schabbat Shalom“ – „Einen friedlichen Schabbat“ – ist der traditionelle Gruß für Jüdinnen und Juden.

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