Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

JLID - Demut

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Die Demut Die Demut ist in ihrem Grunde das Bewusstsein von dem, was dem Menschen durch Gott gegeben, das Bewusstsein davon, dass er durch Gott allein ist; sie ist ein Wissen um das Geheimnis, um die Tiefe. (Leo Baeck)

Schalom Chaverot ve’Chaverim! Immer wenn ich an Demut denke, erinnere ich mich an einen jüdischen Witz. Er erzählt von einem Mann, der auf der Suche nach Gott ist und deswegen er in eine berühmte Schule geht, um dort Gott zu finden. Diese berühmte Schule bildet ihre Studierenden zu den demütigen Menschen. Die Schüler wiederholen dort den ganzen Tag den Satz: „Ich bin Ache und Staub!“ Der neue Schüler beobachtet das ganze Geschehen und plötzlich ruft er aus: „Ich bin Asche und Staub!“ Der Oberrabbiner der Schule kommt zu ihm und sagt: „Sei nicht so demütig, Du bist noch gar nicht so gut!“ In diesem Witz ist eine tiefe Wahrheit vorborgen: Ein demütiger Mensch zu sein ist eigentlich eine ganz schwierige Aufgabe. Es ist wirklich die Krone der Weisheit. Die Demut darf nicht nämlich vorgetäuscht sein – nur wenn sie echt ist, ist sie Demut. Sonst ist sie Hochmut. Deswegen ist Demut wie ein Mantel, der manchmal auch abgelegt werden muss. Der demütige Mensch muss die Grenze seiner Demut erkennen. Für die jüdische Tradition ist Demut das Bewusstsein, dass wir unserem Gott alles verdanken, was wir im Leben haben. In manchen Synagogen kann man einen Satz lesen, der diese Idee zusammenfasst: „Da lifnei mi ata omed. Wisse, vor wem Du stehst.“ Durch die demütige Beziehung zu Gott verbessern wir unsere Beziehung zu anderen Menschen. Wie mein Landsmann, der jüdische Schriftsteller Franz Kafka aus Prag, vermerkt, wenn er von der Demut als die wahre Gebetsprache erzählt: „Die Demut gibt jedem, auch dem einsam Verzweifelnden, das stärkste Verhältnis zum Mitmenschen.“

Text: Rabbiner David Maxa Sprecherin: Isabelle Heinemann

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ELES - Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk e.V. Eine Initiative der Leo Baeck Foundation www.eles-studienwerk.de

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F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz www.stiftung-toleranz.de

Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden www.baptisten.de

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EKBO – Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz www.ekbo.de

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Über diesen Podcast

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands stammt aus dem Jahr 321 n.Chr. – deswegen wird in diesem Jahr das Jubiläum begangen.

Jeden Freitag nehmen uns junge Jüdinnen und Juden dazu in diesem Podcast mit in die Welt des Judentums. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, dem Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, teilen mit uns ihre Gedanken zum Schabbat und zum jüdischen Leben in Deutschland.

Auf der ganzen Welt ist für Jüdinnen und Juden der Schabbat der Ruhetag. Er beginnt am Freitag mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. An diesem Tag kommen Familie und Freundinnen und Freunde zusammen, der Tag ist ganz der Ruhe gewidmet.

„Schabbat Shalom“ – „Einen friedlichen Schabbat“ – ist der traditionelle Gruß für Jüdinnen und Juden.

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- ELES - Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk e.V.
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