Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

JLID - Gottes Wille für diese Stunde

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Gottes Wille für diese Stunde

Die Religionen müssen mit aller Kraft darauf horchen, was Gottes Wille für diese Stunde ist, sie müssen von der Offenbarung aus die aktuellen Probleme zu bewältigen suchen, die der Widerspruch zwischen dem Willen Gottes und der gegenwärtigen Wirklichkeit der Welt ihnen stellt. Dann werden sie, wie in der gemeinsamen Erwartung der Erlösung, so in der Sorge um die noch unerlöste Welt von heute verbunden sein.

Martin Buber

Was ist der ultimative Sinn von Religion? Ich vermute, manche - vor allem aus der christlichen Mehrheitsgesellschaft – neigen dazu, den Zweck der Religion mit Jenseitsvorstellungen gleichzusetzen. Also, dass die Aufgabe aller Religionen darin besteht, den Menschen ein jenseitiges Heil anzubieten. Die jüdische Tradition hat zwar Jenseitsvorstellungen, allerdings wird das Diesseits hervorgehoben und wesentlicher betont. Demzufolge ist es die Aufgabe aller Religionen, diese Welt zu verbessern, diese Welt zu reparieren. Denn, wie Martin Buber zu Recht feststellt, besteht ein gewaltiger Widerspruch zwischen dem Willen Gottes – also den ideellen Vorstellungen einer guten, gerechten Welt – und der Wirklichkeit. Unsere Welt und wir Menschen sind mit großen Krisen konfrontiert und deren Auswirkungen scheinen kaum bewältigbar.

Martin Buber sieht unsere Welt als noch nicht erlöst – also noch nicht vollkommen. Aber sie kann es werden.

Ein anderer jüdischer Denker, Jonathan Romain, sagt dazu: Tikkun Olam – die Vervollkommnung der Welt – wurde ein Schlüsselbegriff im Judentum, der die Wichtigkeit einer gemeinsamen Anstrengung für die bessere Gesellschaft betont. Die kleinen Erfolge von Einzelpersonen können die messianische Zeit allmählich entstehen lassen.

Es ist also die gemeinsame Aufgabe nicht nur aller Religionen, sondern der gesamten Menschheit, nach jenem Ziel zu streben.

Denn eine weitere jüdische Weisheit lautet: jeder Mensch wurde erschaffen, um etwas in der Welt zu verbessern. Also: Entweder er bedarf der Welt, oder die Welt bedarf seiner. Die Welt und die Menschen brauchen Religionen, die die heutigen und zukünftigen Probleme gerecht bewältigen – das ist die Aufgabe der Religion. Mögen wir alle in dieser Aufgabe verbunden sein.

Schabbat Schalom Ihr Maximilian Feldhake

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Über diesen Podcast

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands stammt aus dem Jahr 321 n.Chr. – deswegen wird in diesem Jahr das Jubiläum begangen.

Jeden Freitag nehmen uns junge Jüdinnen und Juden dazu in diesem Podcast mit in die Welt des Judentums. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, dem Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, teilen mit uns ihre Gedanken zum Schabbat und zum jüdischen Leben in Deutschland.

Auf der ganzen Welt ist für Jüdinnen und Juden der Schabbat der Ruhetag. Er beginnt am Freitag mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. An diesem Tag kommen Familie und Freundinnen und Freunde zusammen, der Tag ist ganz der Ruhe gewidmet.

„Schabbat Shalom“ – „Einen friedlichen Schabbat“ – ist der traditionelle Gruß für Jüdinnen und Juden.

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