Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

JLID - Wer anders bei sich denkt

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Wer anders bei sich denkt Der Ursprung allen Konflikts zwischen mir und meinen Mitmenschen ist, dass ich nicht sage, was ich meine, und dass ich nicht tue, was ich sage.

Martin Buber, Jüdischer Religionsphilosoph

Den Inhalt dieses Satzes, so wie ich ihn verstehe, bewege ich schon eine Weile in meinen Gehirnwindungen. Nicht nur, weil ich denke: „Haja, das trifft es vermutlich öfter auf den Punkt, als uns lieb ist“. Sondern auch, weil ich mich frage, wie das kommt. Wenn wir doch wissen, dass es selten nicht hilfreich ist, das auszusprechen, was wir denken und dementsprechend auch zu handeln, wie kommt es dann, dass wir es dennoch so oft nicht tun? Oder nur so halb tun; es nur in abgeschwächter Form tun. Wir sind ja nicht dumm, wir Menschen - also, das hoffe ich zumindest… Na, oder wenigstens nicht immer… Und wir wollen in den meisten Fällen auch keine Konflikte heraufbeschwören. Und vielleicht steckt genau da einer der absurden Knackpunkte der menschlichen Kommunikation. Wir wollen nicht verletzten, wir wollen nicht weh tun, wir wollen möglichst wenig Streit und Konflikt. Also schwächen wir, das, was wir denken, auf dem Weg von unseren Gehirnen zu unseren Mündern ab. Und weil auch das abgeschwächte Gedachte noch zu krass sein könnte, tun wir dann wiederum etwas ganz anderes. All das, um Schmerz, Missverständnis und Konflikt zu vermeiden. Und dann gibt es Schmerz und Missverständnis und Konflikt. Und das ist doch absurd. Um Konflikte zu vermeiden und möglichst wenig Schaden anzurichten, verletzen und schaden wir auf dem Weg dahin durch genau diesen Versuch. Das scheint mir besonders absurd und besonders menschlich. Doch der Hoffnungsschimmer am Horizont ist doch, dass „Einsicht der erste Schritt zu Besserung“ sein soll, oder?

Chawwah Grünberg

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Über diesen Podcast

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands stammt aus dem Jahr 321 n.Chr. – deswegen wird in diesem Jahr das Jubiläum begangen.

Jeden Freitag nehmen uns junge Jüdinnen und Juden dazu in diesem Podcast mit in die Welt des Judentums. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, dem Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, teilen mit uns ihre Gedanken zum Schabbat und zum jüdischen Leben in Deutschland.

Auf der ganzen Welt ist für Jüdinnen und Juden der Schabbat der Ruhetag. Er beginnt am Freitag mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. An diesem Tag kommen Familie und Freundinnen und Freunde zusammen, der Tag ist ganz der Ruhe gewidmet.

„Schabbat Shalom“ – „Einen friedlichen Schabbat“ – ist der traditionelle Gruß für Jüdinnen und Juden.

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