Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Schabbat Shalom - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

JLID - Te Deum

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Nicht auf Grund von Siegen singe ich,

  • es gibt keine -, nein, aufgrund des Sonnenstrahls und des Windhauchs und der Freigiebigkeit des Frühlings,

nicht für einen Sieg, sondern für das Tageswerk wie auch für das, zu dem ich fähig war; nicht für einen Platz auf dem Podium, sondern am gewöhnlichen Tisch.

Charles Reznikoff

Reznikoff’s Zeilen lesen sich gut—an Werktagen ein bisschen besser als an Tagen von erhöhter Gravitas—denn der Dichter lädt uns ein, unsere Aufmerksamkeit vom Großartigen und Herausragenden abzuwenden und uns stattdessen auf das Wunder des Alltäglichen einzulassen. Reznikoff spricht von unserer Fähigkeit, ja, vielleicht sogar von der Notwendigkeit, das Profane, oft Unbemerkte als einen Grund zur Freude zu erkennen: Sonnenstrahlen, einen Windhauch, unser Tagewerk, den Tisch, an den wir uns setzen, den Frühling selbst. Der Beginn des Frühlings wird im rabbinischen Judentum mit dem Pessachfest markiert, oft beschrieben als das größte, überwältigenste Wunder der jüdischen Geschichte: Die Erlösung des jüdischen Volkes aus der Versklavung in Ägypten. Oft vergessen wir, dass es für dieses Wunder größten Ausmaßes ein viel kleineres Wunder brauchte: Mosche, Gottes zukünftiger Partner in der Befreiung des jüdischen Volkes, bemerkte im Vorbeigehen und obwohl er mit Anderem beschäftigt war, einen kleinen, niedrigen Dornenbusch, der in der heißen Wüstensonne brannte—und nicht zu Asche zerfiel. Es war Mosches Fähigkeit, das Ungewöhnliche in den kleinsten Dimensionen und aus dem Augenwinkel heraus wahrzunehmen; sein Wille, innezuhalten und diesem Zeichen nachzugehen; und seine Bereitschaft, gewohnte Pfade aufzugeben und neue, unbekannte einzuschlagen, die die Rettung des jüdischen Volkes ermöglichten. Es ist so oft unsere Fähigkeit innezuhalten; unsere Fähigkeit, das Ungewöhnliche im Gewöhnlichen zu entdecken; unsere Fähigkeit, auch über Kleines Freude und Staunen zu spüren—die den Weg bereitet für das Wunder.

Dieser Podcast wird freundlich unterstützt von:

ELES - Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk e.V. Eine Initiative der Leo Baeck Foundation www.eles-studienwerk.de

Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Brandenburg mwfk.brandenburg.de

F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz www.stiftung-toleranz.de

Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden www.baptisten.de

Erzbistum Berlin www.erzbistumberlin.de

EKBO – Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz www.ekbo.de

Domradio www.domradio.de

Evangelische Akademie zu Berlin www.eaberlin.de

Der Antisemitismus-Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland


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Über diesen Podcast

Die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands stammt aus dem Jahr 321 n.Chr. – deswegen wird in diesem Jahr das Jubiläum begangen.

Jeden Freitag nehmen uns junge Jüdinnen und Juden dazu in diesem Podcast mit in die Welt des Judentums. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks, dem Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, teilen mit uns ihre Gedanken zum Schabbat und zum jüdischen Leben in Deutschland.

Auf der ganzen Welt ist für Jüdinnen und Juden der Schabbat der Ruhetag. Er beginnt am Freitag mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend. An diesem Tag kommen Familie und Freundinnen und Freunde zusammen, der Tag ist ganz der Ruhe gewidmet.

„Schabbat Shalom“ – „Einen friedlichen Schabbat“ – ist der traditionelle Gruß für Jüdinnen und Juden.

Die Sendereihe wird freundlich unterstützt durch:

- ELES - Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk e.V.
- Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Brandenburg
- F.C. Flick Stiftung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz
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